Die Metternicher Eule ist eigentlich ein Kriegerdenkmal mit einem Adler, der von den aufmüpfigen Untertanen als Eule bezeichnet wird.
Eine moderne Schrifttafel sagt, er sollte an die Toten der vier Kriege der letzten beiden Jahrhunderte erinnern, was einige Rätsel bezüglich der Zahl vier aufwirft. Goethe war nicht bei der Metternicher Eule, dafür aber beinahe Napoleon, der 1803 den Heyerberg hinaufritt und vom Moseltal so begeistert war, dass er ausrief „Ich bin glücklich“. Allerdings gab es damals noch nicht die Metternicher Eule, die erst 1913 errichtet wurde. Geheimrat von Goethe war aber am Sonntag, den 21. Februar 2021 in Güls, wo ihn die nach Winningen pilgernden Menschenschar so beeindruckt hat, dass er die folgenden Verse zu Papier brachte:
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
Sehr enttäuscht war der alte Geheimrat, als er in Winningen Mensch sein und noch ein Glas Wein trinken wollte. Zu seiner Zeit gab es eben noch kein Corona.