Wanderführer sind vorsichtige Menschen. Wenn Schnee und Eis eine geplante Tour gefährlich erscheinen lassen, dann lasst man sie besser ausfallen oder: Man macht eine Ersatzwanderung, und zwar mit Schienenersatzverkehr.
Der Halfterweg von Diez an der Lahn nach Obernhof diente früher einmal als Abkürzung, auf der die Fuhrleute mit ihren Pferden, die die Schiffe auf der Lahn zogen, bei der Rückreise viele Kilometer abkürzen konnten. Aufgrund seiner Wegeführung kann man ihn auch bei Eis und Schnee gefahrlos gehen. Außerdem kann man auf 20 Kilometern insgesamt 450 Höhenmeter bewältigen. Die Anreise an der winterlichen Lahn entlang gestaltete sich abenteuerlich, da ab Balduinstein ein Schienenersatzverkehr eingerichtet war, der uns auf merkwürdigen Umwegen nach Diez brachte. Fast zwei Stunden lang ging es dann den Berg hinauf, wo wir einen weiten Blick über die schneebedeckten Höhen des Westerwaldes werfen konnten. Nach fünf Stunden erreichten wir Obernhof und freuten und auf eine heiße Tasse Kaffee. Leider mussten wir mit Bedauern feststellen, dass die lokale Gastronomie wegen Reichtum geschlossen hatte. Also verließen wir diesen ungastlichen Ort und streckten im gut geheizten Zug unsere müden Glieder aus.