Als Pfarrer Peter Haubrich um 1900 eine Kirche in Kail bauen wollte, hatte er eine großartige Idee: 1701 war Preußen zum Königtum erhoben worden, 1901 wurde diese mit einem großen Fest gefeiert.
Also fragte der findige Pfarrer Kaiser Wilhelm II., ob er für eine "Huldigungskirche", in der die Schutzpatrone der zwölf preußischen Provinzen dargestellt werden sollten, einen Zuschuss leisten würde. Das gleiche fragte er Papst Leo XIII., der 1903 sein 25-jähriges Amtsjubiläum feierte. Die Wappen des Kaisers und des Papstes sowie die Jahreszahlen 1901 und 1903 sind in der Kirche angebracht. Doch dann streuten das Trierer Generalvikariat und die Koblenzer Regierung Sand ins Getriebe. Auch die Bewohner von Kail, die sich verpflichtet hatten, das Baumaterial am Bahnhof von Pommern abzuholen, streikten - der Pfarrer blieb auf einem riesigen Schuldenberg sitzen, den erst die Inflation von 1923 tilgte.
Von Kail aus führt ein wunderschöner Wanderweg durch das Pommerbachtal an die Mosel hinunter. Die 21 Brücken unterhält dankenswerterweise der Eifelverein Kaisersesch. Keine Menschenseele haben wir getroffen. In Pommern führt denn ein steiler Kreuzweg zur Kapelle hinauf. Doch auf halber Höhe biegt dann der Weg fast wieder ganz ins Tal hinunter. Auch der nächste Anstieg ist eine arglistige Täuschung: Wieder geht es hinunter bis fast zu den Bahngleisen. Erst im dritten Anlauf führt dann der Weg über mehr als 200 Höhenmeter nach Kail zurück. Eine schöne Tour! Leider ohne Schlussrast.