„Was macht ihr am 1. Mai?“, fragte mich am Vortrag ein Wanderfreund. „Wir gehen zum Pfarrheckskopf, so wie jedes Jahr.“
Darauf bekam ich die Antwort: „Da ist aber nichts los.“ Leider war das die einzige Voraussage, die in diesen traurigen Corona-Zeiten zutraf. Nachdem wir über die Rosentreppe und Blumslay - der Aussichtspunkt wurde übrigens 1904 vom Eifelverein angelegt - zum Pfarrheckskopf kamen, trafen wir tatsächlich nur zwei einsame Wanderer. Keine Winzertanzgruppe, keine Erbsensuppe und kein Wein, kein Kaffee und kein Kuchen - ein trauriger 1. Mai.
Beim Aufstieg sah ich ein Schild, das dem Wanderer die „Moseltalbrücke“ erläutert. Nun sagt man zu diesem Bauwerk überall - außer in Dieblich - „Winninger Brücke“, obwohl dort behauptet, es müsse „Dieblicher Brücke „heißen, weil sich auf dem Territorium der Gemeinde Dieblich vier und Auf dem Gemeinde Winningen nur ein Pfeiler befindet. In Zeiten politischer Korrektheit hat man dieser Tatsache Rechnung getragen auf der Winninger Seite ein Schild mit dem Titel „Moseltalbrücke“ aufgestellt.
Die Gemeinde Winningen gibt derzeit viel Geld dafür aus, ihre Wanderwege neu auszuschildern. Dies ist seit vielen Jahren überfällig. Der Eifelverein als größte Wanderorganisation der Region hat mehrfach seine Unterstützung angeboten. Doch bereits der letzte Bürgermeister war der Meinung, er habe „Fachleute“ und bräuchte keine Ehrenamtler aus den Vereinen. Daran hat sich auch nach der Kommunalwahl nichts geändert. Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf das Ergebnis.