Mit einem Dutzend Wanderfreunden trafen wir uns um 10 Uhr am Bahnhof in Leutesdorf, um die Wanderung über die Rheinhöhen in Angriff zu nehmen. Hier begegneten wir auch, und dass nicht zum letzten Mal an diesem Tag, einer Wandergruppe aus Bonn. Diese Gruppe erwanderte eine ähnliche Route in umgekehrter Richtung.
Wegen der unübersichtlichen Wetterlage - dunkle Wolken zogen durch das Rheintal, Regen und Gewitter lagen in der Luft - wurde die ursprünglich angedachte Wanderroute kurzfristig umgeplant, um jederzeit schnellstmöglich in einer Schutzhütte eine Unterstellmöglichkeit zu finden. Vorweg – es ging alles gut … bis auf die letzten 500 Meter.
Über einen steilen und schmalen Trampelpfad erreichten wir ein Wingertshäuschen mit einem fantastischen Blick über Andernach, das Neuwieder Becken bis nach Koblenz, die Pellenz und die Vordereifel. Der Blick auf den markanten Karmelenberg wird uns fast die gesamte Wanderung über begleiten. Über den Rheinsteig erreichten wir dann den südlichsten Punkt unserer Route, die Schutzhütte und den Aussichtspunkt Rheinhelden, nahe Feldkirchen.
Nach einer kurzen Rast ging es dann über den Windhäuser Hof bis zur Brombeerschänke. Diese hatte leider noch nicht geöffnet, so dass wir uns nur mit der herrlichen Aussicht begnügen konnten. Nach einer kurzen Rast wanderten wir dann bergab über Streuobstwiesen, durch eine Nussbaumallee, vorbei an verschiedenen Skulpturen heimischer Künstler zu einem Aussichtspunkt und einer Schutzhütte gegenüber von Schloss Namedy. Innerhalb weniger Meter hatte sich unser Blickfeld komplett verändert, die Berge auf der linken Rheinseite verdeckten den Weitblick in die Eifelhöhen, und man hatte jetzt das Rheintal von Hammerstein über Namey, Andernach und Leutesdorf direkt vor sich. Über Wirtschaftswege, direkt über den Weinbergen, erreichten wir bald die Weinbergschaukel auf dem Nürer Kopf. Diese musste natürlich ausgiebig getestet werden, bevor wir unser nächstes Etappenziel, das Naturfreundehaus Edmundhütte erreichten. Leider war auch die Edmundhütte geschlossen! Wir griffen also nochmals auf unsere Verpflegung im Rucksack zurück und genossen diese letzte Rast bei strahlendem Sonnenschein. Die dunklen Wolken kamen immer näher, aber wir hatten es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Nach einem kurzen und heftigen, mit Seil gesicherten, Anstieg ging es über Weinbergwege zurück nach Leutesdorf. Kurz vor dem Ziel sahen wir die Regenwand auf uns zukommen. Aber zu spät. Bevor wir die Regenschirme öffnen konnten, waren einige aus unserer Wandergruppe schon komplett nass. In einer Straßen-/Eisenbahnunterführung in Leutesdorf trennte sich unsere Wandergruppe - die durchnässten Wanderfreunde fuhren nach Hause, die vom Regen nicht so Betroffenen kehrten noch im Leyschen Hof in Leutesdorf ein.
…. übrigens, in Leutesdorf trafen wir die Wanderfreunde aus Bonn letztmalig an diesem Tag – sie waren auf dem Weg zum Zug und komplett durchgeweicht.
Allgemeines Resümee: Schöne, abwechslungsreiche Wanderung mit tollen Ausblicken
Walter Schoor