Da die jährliche "Fahrt ins Blaue" zu einem unbekannten Reiseziel immer weniger Wanderfreunde mobilisierte, bietet der Eifelverein Untermosel seit einigen Jahren eine "Fahrt ins Grüne" an, deren Ziel vorher bekanntgegeben wird.
Für den schwierigen Neuanfang nach Corona hatten wir die zauberhafte Abteistadt Siegburg als Ziel auserkoren. In kürzester Zeit brachte uns Benni mit einem Buse des Moselaners zu unserem Startpunkt am Hauptbahnhof. Nach einem kurzen Spaziergang über den großartigen Wochenmarkt erreichten wir die romanische St. Servatiuskirche, wo uns die Stadtführerin Andrea Korte-Böger erwartete. Mit ihr ging es hoch zur Abtei St. Michael, zum Grab des hl. Anno, der, wie ein kurzer Vortrag von Wolfgang Schmid erläuterte, auch im heute evangelischen Winningen eine Wunderheilung bewirkt hat. Nachdem wir den modernen Annoschrein besichtigt hatten, ging es zurück in die Pfarrkirche, in deren Schatzkammer sich der romanische Annoschrein befindet. Nach so viel Kultur freuten sich alle auf eine ausgedehnte Mittagspause in den Cafes und Geschäften. Nachmittags ging es weiter nach Schwarzrheindorf, wo sich die wohl schönste romanische Kirche im Rheinland befindet. Da nicht sicher war, ob wir die Kirche besichtigen konnten, haben wir uns auf eine Außenführung mit einem Glas Winninger Wein eingestellt. Doch die Hochzeit war längst vorbei und als die Wanderer in der Kirche mit ihren berühmten Wandmalereien Platz genommen hatten, trat auf einmal eine sonst unbekannte Stille ein. "So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen", sagte jemand. Reisen bildet nicht nur, sondern macht auch hungrig und durstig, so dass sich danach alle auf die Schlussrast in der Vulkanbrauerei in Mendig freuten. Ein gelungener Neuanfang nach Corona!